Open-Air-Aktionstreffen „Erbbau statt Raubbau – Wir bringen Licht ins Dunkel“

Der Aktionsreihe „Wir bringen Licht ins Dunkel“ wandert weiter durch Lüneburg. Mitglieder der Initiative und die Aktivengruppe Bögelstr./Finkenberg laden Erbbaurechtsnehmer:innen und die interessierte Öffentlichkeit zu einem abendlichen Open-Air-Nachbarschaftstreffen am Donnerstag, 18. April 2024 von 19 – 21 Uhr in die Bögelstraße 46 – 49 ein.


Licht ins Dunkel bringt die vierte Aktion der Initiative zum Thema steigende öffentliche Einnahmen bei sozialverträglichen Erbbaukonditionen und gleichzeitigem Klima- und Ressourcenschutz im Erbbaubestand. Wie Umfragen der Initiative zeigen, ist die Mehrheit der Pächter:innen auslaufender Erbbaurechtsverträge bereit, höhere Erbbauzinsen bei Vertragsverlängerung zu zahlen und die Verträge zeitnah zu erneuern. Damit würden sie z.B. der Stadt oder der Klosterkammer vorzeitig vervielfachte Einnahmen bescheren – entscheidend ist die Höhe und Sozialverträglichkeit der monatlichen Belastung.

Erbbaurechtsverträge, die beispielsweise vor etwa 10 Jahren und damit VOR der explosiven Entwicklung der Bodenrichtwerte abgeschlossen wurden, liegen meist in einem sozialverträglichen Bereich von 150 – 200 Euro Erbbauzinsen pro Monat. Im Vergleich zu den bestehenden, alten Vertragskonditionen vervielfachen sich bei diesen sozialverträglichen Rahmenbedingungen die Einnahmen der Erbbaurechtsgeber um 400 % und mehr – eine Lösung, die allen Beteiligten Vorteile bringt in Zeiten des Mangels an bezahlbarem Wohnraum, Klimaschutzanforderungen, wachsender Altersarmut und Verdrängungsprozessen einkommensschwacher Bevölkerungsgruppen in der Stadt.

Aus Klimaschutzgründen ist es – besonders für die „Zukunftsstadt“ Lüneburg – dringend geboten, den durch private Investitionen der Erbbaurechtsnehmer:innen behutsam instand gehaltenen, oft bereits schrittweise klimaangepassten Wohnbaubestand zu sichern und Flächenversiegelungen zu minimieren. Die Bundesstiftung Baukultur stellt dazu im Rahmen des Baukulturberichtes 2022/23 fest:

„Die Zukunft des Bauens liegt in einer neuen Umbaukultur. Angesichts gesellschaftlicher Herausforderungen wie Klimawandel, Ressourcenknappheit und Energiekrise muss der Kreislauf von fortwährendem Abriss und Neubau unterbrochen werden. Auch eine Wertschätzung für die baukulturellen Leistungen vergangener Epochen sowie das Bewusstsein für den identitätsstiftenden Charakter von bestehenden Bauwerken und gewachsenen Lebensräumen sprechen für den Erhalt des Bestands.“ * 

* Quelle: www.bundesstiftung-baukultur.de/publikationen/baukulturbericht/2022-23/inhalt. Letzter Zugriff am 27.3.2024