In Lüneburg steht eine wichtige Weichenstellung beim Thema Erbbaurecht an: Zahlreiche Erbbaurechtsverträge laufen in den kommenden Jahren aus. Die „Initiative Bezahlbarer Wohnraum im Erbbau Lüneburg“ hat nun ein innovatives Lösungsmodell entwickelt, das sowohl die Interessen der Erbbaurechtsnehmer als auch der Erbbaurechtsgeber berücksichtigt.
Der Handlungsbedarf ist groß: Seit 2010 sind die Bodenrichtwerte in Lüneburg regelrecht explodiert – in manchen Stadtteilen um mehr als 300%. Dies führt bei Vertragserneuerungen zu drastisch steigenden Erbbauzinsen, die für viele nicht mehr bezahlbar sind. Das neue Modell sieht einen „bereinigten“ Bodenrichtwert vor, der die spekulativen Preissprünge der letzten Jahre ausklammert und stattdessen eine moderate, linear fortgeschriebene Entwicklung zugrunde legt.
Kernpunkte des Vorschlags sind neben der Bodenrichtwert-Bereinigung auch eine Absenkung des Regelerbbauzinses sowie Sonderregelungen für Erschließungskosten und Härtefälle. Das Modell orientiert sich am ursprünglichen sozialen Gedanken des Erbbaurechts: bezahlbares Wohnen für breite Bevölkerungsschichten zu ermöglichen.
Die Initiative betont: Auch mit diesem sozialverträglichen Ansatz können Erbbaurechtsgeber wie die Stadt Lüneburg oder die Klosterkammer Hannover ihre Einnahmen bei Vertragsverlängerungen um das Vier- bis Sechsfache steigern – eine klassische Win-win-Situation für alle Beteiligten.
Positionspapier der Initiative bezahlbarer Wohnraum im Erbbau Lüneburg: Download PDF